WAS CORONA FÜR AUSZUBILDENDE IN DER PFLEGE BEDEUTET

, Allgäu

Für die Auszubildenden in der Pflege gingen die Corona-bedingten Einschränkungen mit ganz eigenen Problemen einher.

 

Für die Auszubildenden in der Pflege gingen die Corona-bedingten Einschränkungen mit ganz eigenen Problemen einher. Kathrin Schmidt, die derzeit bei der AllgäuPflege ihre Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin absolviert, berichtet von den Herausforderungen, die die Krise für die Azubis mit sich brachte.

„Die Situation war eine Belastungsprobe für alle – für die Bewohner, ihre Angehörigen und auch für uns, die wir in der Pflege arbeiten“, gibt Kathrin Schmidt zu. Die 36-Jährige begann im August 2019 ihre Ausbildung im Spital Sonthofen. Ein massiver und schwieriger Einschnitt sei vor allem das Kontaktverbot gewesen. „Manche Bewohner haben nicht verstanden, warum sie ihre Verwandten plötzlich nicht mehr so oft sehen durften. Wir haben ihnen dann immer wieder erklärt, warum das gerade so ist. Für andere war es besonders schlimm, nicht mehr aus dem Haus zu können.“ Insgesamt sei durch die außergewöhnlichen Umstände der Arbeitsaufwand massiv gestiegen. „In der ganzen Zeit war die Kreativität des Teams ganz besonders gefragt“, so Kathrin Schmidt weiter. „Wir haben beispielsweise viele zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten. Eine originelle Idee, die sehr gut ankam, war auch unsere `Plauderecke über den Gartenzaun´. Dort konnten die Bewohner unter Einhaltung aller Schutzmaßnahmen Kontakt nach außen halten.“
Eine große Hilfe seien in der ganzen Zeit die Angehörigen gewesen, lobt Kathrin Schmidt. „Sie haben versucht, ihren Lieben mit neu gekauften Kleidungsstücken, kleinen Geschenken, Blumen oder restaurierten Fotos eine Freude zu machen.“ Zudem hätten die Familien vermehrt versucht, telefonisch Kontakt zu halten.

Schulausfall sorgt für erschwerte Lernbedingungen
Probleme ganz anderer Art bereitete den Auszubildenden darüber hinaus der Ausfall des regulären Schulunterrichts. „Ich vermute, dass wir in diesem Ausbildungsjahr nicht mehr an die Schule können“, glaubt Kathrin Schmidt. „Da wir in den Einrichtungen mit Hochrisikogruppen arbeiten, gelten hierfür strenge Auflagen. Wir dürfen beispielsweise vor dem Schulbesuch mindestens 14 Tage nicht in der Einrichtung gewesen sein – das macht das Ganze eher unrealistisch.“ Der Unterricht, der sonst alle ein bis zwei Wochen stattfindet, läuft nun auf digitalem Weg. Die Lehrkräfte stellen das Material und Arbeitsaufträge zum selbstständigen Bearbeiten auf einer Online-Lernplattform ein. Zweimal pro Woche finden Online-Seminare statt, in denen Auszubildende und Lehrende sich austauschen und in denen neuer Stoff vermittelt wird. Damit alle teilnehmen können, egal in welcher Schicht sie gerade eingeteilt sind, werden die Seminare am Vor- und am Nachmittag angeboten. Völlig ausfallen müssen aktuell die beiden Praxisbesuche, bei denen Lehrkräfte zu den Azubis in die Einrichtung kommen und dort bestimmte Arbeitsaufträge benoten.
„Es ist wirklich eine Herausforderung, sich alles selbst anzueignen. Da ist neben der Arbeit viel Eigeninitiative gefragt“, so Kathrin Schmidt. „Glücklicherweise bekommen wir bei der AllgäuPflege tageweise frei, um die schulischen Aufgaben konzentriert erledigen zu können.“ Trotz aller Bemühungen zeige sich aber immer wieder, dass man bei vielen der komplexen Zusammenhänge einfach die Erläuterungen einer Lehrkraft benötige, gibt sie zu bedenken. Nun hoffen sie und ihre Mit-Auszubildenden, dass bald alles wieder seinen geregelten Gang gehen kann. „Bis dahin versuchen wir einfach alle, aus der gegebenen Situation das Beste zu machen.“
 

Foto: Anton Scherrbaum Kathrin Schmidt, Auszubildende zur examinierten Altenpflegerin im 1. Lehrjahr bei der AllgäuPflege

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