„Ein augenfälliger erster Unterschied im Vergleich zu früher ist, dass die Prüfungen heutzutage einen Tag vorher angemeldet werden. Früher kam der MDK unangemeldet in die Einrichtungen“, beginnt Nicole Hillenbrand. „Zudem dauert die Prüfung nun zwei Tage – früher war es einer.“ Auch die Prüfkriterien seien verändert worden. „Der Fokus liegt jetzt auf der Versorgung der Bewohner anstatt auf dem Formalismus“, so die Expertin. „Außerdem nimmt das Fachgespräch zwischen Prüfer und Pflegefachkraft eine zentrale Rolle ein. Beides empfinden wir als wichtige und richtige Anpassungen.“ Verändert habe sich auch die Bewertungssystematik. „Es gibt keine Pflegenoten mehr. Stattdessen wird zwischen Auffälligkeiten und Defiziten in den jeweiligen Qualitätsbereichen unterschieden. Diese werden im Nachgang nach ihrer Häufigkeit gewichtet. Das Ergebnis wird in einer vierstufigen-Kästchen-Skala dargestellt“, erläutert Nicole Hillenbrand. „Das macht das Ganze deutlich transparenter.“
Insgesamt sehe die AllgäuPflege die Änderungen als eine positive Entwicklung. Für ein endgültiges Fazit sei es aber noch zu früh. „Beide Seiten, also sowohl die Einrichtungen als auch die Prüfer müssen sich noch an das neue System gewöhnen. Das muss sich jetzt alles einspielen. Ab Juli kommen die Ergebnisse der Qualitätsindikatoren noch hinzu. Erst dann greift das neue System wirklich.“ Das neue Prüfsystem sei ein Lernendes. Somit werde es auch in Zukunft noch Veränderungen und Anpassungen geben. Bei der AllgäuPflege hat man sich seit Monaten mittels interner Mitarbeiterschulungen sowie der Umstellung einiger Prozesse an die neuen Anforderungen angepasst. In der Seniorenresidenz Blaichach war man mit der neuen Qualitätsprüfung sehr zufrieden.