Jede Generation hat ihre Filme, die sie besonders anspricht, bewegt und unterhält. Im Spital der AllgäuPflege in Immenstadt trägt Gisela Bock dieser Tatsache gerne Rechnung. Die Seniorenbeauftragte des Landkreises Oberallgäu organisiert monatlich einen Kinonachmittag für die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses, mit Klassikern von Heinz Rühmann, Liselotte Pulver & Co.
Einmal pro Monat wird die Cafeteria des Spital Immenstadt zum Kinosaal. Dann werden Beamer und Leinwand aufgestellt, die neu angeschaffte Verdunkelung heruntergefahren und die Popcornmaschine angeworfen, ehe sich die zahlreich erschienenen Damen und Herren dem Filmgenuss hingeben. Diesen Monat stand der bekannte Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, eine Koproduktion der damaligen ČSSR und DDR aus dem Jahr 1973, auf dem Programm. In den Vormonaten waren es z.B. „Drei Männer im Schnee“, „Im weißen Rössl“, „Dr. med. Hiob Prötorius“, „Ich denke oft an Piroschka“ und ein wunderbarer Film über die Erdmännchen in Afrika.
Die Idee zu der regelmäßigen Veranstaltung hatte Gisela Bock, als sie von der Initiative „Seniorenfilm“ erfuhr – eine Aktion der Landesmediendienste Bayern, die vom Bayerischen Sozialministerium unterstützt wird. In deren Rahmen haben Seniorenbeauftragte, -beiräte oder -einrichtungen die Möglichkeit, kostenlos und unbürokratisch Filme auszuleihen, um sie im entsprechenden Rahmen vorzuführen. Das riesige Angebot umfasst Qualitätsspielfilme, Dokumentar- oder Kurzfilme speziell für die Generation 60+.
„Ein gemeinsamer Filmnachmittag ist eine wunderbare Sache“, findet Gisela Bock. „Viel schöner, als alleine vor dem Fernseher zu sitzen.“ Für sie hat die Veranstaltung noch einen anderen Hintergrund: „Die Menschen, die jetzt in den Senioren- und Pflegeheimen leben, gehören der Generation an, die Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut hat. Durch die Filmvorführungen möchte ich diesen Frauen und Männern ein bisschen etwas zurückgeben, meine Wertschätzung für ihre Lebensleistung ausdrücken und einfach eine Freude machen.“ Gisela Bock nimmt sich daher gerne der Organisation der Veranstaltung an, die sie ehrenamtlich durchführt. Das Equipment – DVD-Player, Beamer und Verstärker – stammt übrigens von dem von ihr im Jahr 2014 mitgegründeten Verein „Miteinander im Oberallgäu e.V.“. Dessen Ziel ist die Umsetzung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes im Landkreis.
„Im Anschluss an den Film ergeben sich manchmal noch nette Gespräche“, berichtet sie. Dabei geht es nicht nur um den Film, sondern häufig auch um damit verbundene Lebenserinnerungen, generellen Fragen des Lebens oder auch aktuelle Themen. Das ist für alle eine Bereicherung.“