Einrichtungen der AllgäuPflege überzeugen mit vielfältigem Programm
Die Demenzwoche, die von der nationalen „Allianz für Menschen mit Demenz“ ausgerufen wird, stand heuer unter dem deutschlandweiten Motto „Demenz - Einander offen begegnen“. „Dieses Motto galt auch für unsere Veranstaltungen“, sagt Verena Fedtke, Ressortleitung QM & Marketing „Wir haben gezielt darauf geachtet, dass Menschen mit demenziellen Veränderungen und ihre Angehörigen ganz ungezwungen mit Bürgern aus dem jeweiligen Ort zusammenkommen konnten. Wir wünschen uns, dass die Betroffenen erleben, dass sie trotz der Erkrankung akzeptiert werden und dazugehören – auch wenn sie vielleicht manchmal durch ungewöhnliches Verhalten auffallen. Wichtig ist, dass Freunde, Familie, Nachbarn und Mitbürger sich nicht abwenden, sondern Offenheit, Verständnis und Toleranz zeigen“, betont sie.
Den Auftakt der Veranstaltungsreihe im Spital Immenstadt machte ein Kinonachmittag in der hauseigenen Cafeteria, der von der Seniorenbeauftragte des Landkreises Oberallgäu, Gisela Bock, geleitet wurde. Zahlreiche Bewohnerinnen, Bewohner sowie Gäste aus dem Ort verfolgten die Dokumentation „Bavaria – Traumreise durch Bayern“. Aktiv und munter ging es zwei Tage später beim Tanznachmittag weiter. Hier verbreitete die Volkstanzgruppe Immenstadt Spaß und gute Stimmung. „Die vielen Teilnehmenden genossen die Freude an der Gemeinschaft bei Musik, Bewegung und Tanz. Einige ließen sich sogar zum Mitmachen animieren“, erzählt Hans-Jörg Greising, der Leiter der Alltagsbetreuung im Haus. Beim Bingo-Nachmittag standen dann Rätsel, Geschichten, Gedichte und Schlagermusik zum Mitsingen auf dem Programm „und somit jede Menge gute Laune“, wie er ergänzt. Auch im Seniorenpark Altusried und in der Seniorenresidenz Blaichach standen musikalische Nachmittage mit gemeinsamem Singen auf dem Programm. „Es ist immer wieder wunderbar zu sehen, wie die Seniorinnen und Senioren bei fast jedem Lied mitsingen können“, findet die Einrichtungsleiterin der Seniorenresidenz Blaichach, Verena Fleischer. „Selbst bei fortgeschrittener Demenz sind die alten Melodien und Texte oftmals noch sehr gut im Gedächtnis erhalten geblieben“. Dies mitzuerleben sei mitunter sehr berührend.
Den Abschluss der Projektwoche bildeten in Blaichach, Altusried und Immenstadt jeweils ein Gottesdienst für Menschen mit Demenz. Hierzu waren auch die Bürgerinnen und Bürger aus den Orten herzlich willkommen. „Bei dieser Art des Gottesdienstes nehmen die Pfarrer ganz besonders Rücksicht auf die Bedürfnisse unserer demenzerkrankten MitbürgerInnen“, erklärt Hans-Jörg Greising. „Bei uns ist die Kapelle dann meist – wie auch letzte Woche - bis auf den letzten Platz besetzt.“ Viele der Damen und Herren nutzten die Zeit beim anschließenden Kirch-Kaffee in der Cafeteria, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Verena Fedtke: „Offene Begegnungen mit Demenzerkrankten stellen bei den meisten Besuchern in unseren Häusern gar kein Problem dar – im Gegenteil: hier gehören sie erfreulicher Weise ganz selbstverständlich zum gelebten Alltag.“