Bei der AllgäuPflege widmet man sich dem Thema „Gutes Sehen im Alter“ mit großer Aufmerksamkeit. Denn wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Tag für Tag erleben, führt eine Sehschwäche bei Seniorinnen und Senioren zu teils vermeidbaren Problemen und Erschwernissen im Alltag der Menschen. Mit Pia Dinnebier und Anna Seewald haben gerade zwei Mitarbeiterinnen der AllgäuPflege ihre Fortbildung zu „Sehbeauftragten“ beim Blindeninstitut Würzburg abgeschlossen. Sie berichten, was es damit auf sich hat, welche Maßnahmen die AllgäuPflege in ihren Einrichtungen bereits umsetzt und was man auch im häuslichen Umfeld tun kann, um gut mit einer Sehbehinderung umzugehen.
Pia Dinnebier und Anna Seewald leiten die Tagespflege der AllgäuPflege in Sonthofen. Sie berichten: „Wir haben in unserem Berufsalltag naturgemäß viel mit Menschen zu tun, die eine Sehschwäche oder eine altersbedingte Sehbehinderung haben. Oftmals ist die Sehschwäche den Betroffenen gar nicht bewusst oder ihr wird keine Beachtung geschenkt. Das sieht man beispielsweise daran, dass viele unserer Gäste eine Brille in längst nicht mehr passender Sehstärke tragen, dass sie ohne Brille zu uns kommen oder diese nur in der Tasche haben. Erst wenn wir sie darauf aufmerksam machen, werden die Hilfsmittel auch benutzt. Dabei kann man durch eine gut angepasste Brille oft sehr viel Lebensqualität zurückerlangen.“ In der Fortbildung zur Sehbeauftragten setzten sich Pia Dinnebier und ihre Kollegin Anna Seewald intensiv mit dem Thema „Sehen im Alter“ auseinander und erhielten wertvolle Tipps, mit welchen zum Teil leicht umzusetzenden Maßnahmen man Barrieren abbauen und die Betroffenen unterstützen kann. Sehr vieles davon werde in den Einrichtungen der AllgäuPflege bereits umgesetzt, betonen sie.
„Wichtig sind deutliche Kontraste. So sind beispielsweise Platzsets in kräftigen Farben und Geschirr mit einem bunten Rand hilfreich zur Orientierung bei Tisch, denn somit ist das Essgeschirr viel leichter erkennbar“, nennen die beiden erfahrenen examinierten Altenpflegerinnen einige Beispiele. In den Einrichtungen der AllgäuPflege seien auch die Handläufe in den Gängen sowie Glastüren farbig hinterlegt und somit besser zu erkennen. Aushänge seien in besonders großer Schrift verfasst und Toiletten durch Piktogramme gekennzeichnet. „Manchmal sind es auch schon Kleinigkeiten, die den Menschen helfen, wie etwa eine stets gut geputzte Brille, eine extra Lichtquelle zum Lesen oder zwei verschiedene Brillen, also eine Lesebrille zum Lesen und eine Fernbrille zum Gehen. Damit können viele Unsicherheiten und Stolperfallen deutlich abgemildert oder ganz beseitigt werden.“
Die berufsbegleitende Fortbildung, die regelmäßig von einem interdisziplinären Team des Blindeninstituts Würzburg und einem weiteren Team am Blindeninstitut Regensburg durchgeführt wird, habe sie noch einmal stärker für die Problematik sensibilisiert. „Das hat viel frischen Wind bei uns reingebracht“, so Pia Dinnebier und Anna Seewald. „Wir konnten jetzt schon einiges umsetzen und somit für unsere Gäste eine Verbesserung schaffen.“
Wenn Sie Interesse am Besuch der Tagespflege haben, wenden Sie sich gerne an Anna Seewald unter der folgenden Telefonnummer: 08321 / 6659-95.