Viele Jugendliche nutzen aktuell ihre Sommerferien für einen Ferienjob. Lea Dinnebier hat sich hierbei für die AllgäuPflege entschieden. Die 14-Jährige hat einige Zeit in der Tagespflege in Sonthofen mitgearbeitet und dabei nicht nur ins Berufsleben hineingeschnuppert und ihr Taschengeld ein wenig aufgebessert, sondern zugleich alten Menschen eine Freude bereitet und wertvolle Lebenserfahrung gesammelt.
„Ich war auf der Suche nach einem Ferienjob und wollte etwas Soziales machen“, erzählt die Schülerin. „Dabei kam ich auf die AllgäuPflege, die ja das Projekt `JES - Junges Ehrenamt für Senioren´ anbietet.“ Von Montag bis Freitag war die Jugendliche in der Tagespflege Sonthofen der AllgäuPflege im Einsatz. „Ich habe mit den Gästen der Tagespflege Brettspiele wie `Mensch ärgere Dich nicht´ gespielt oder wir haben gemeinsam das Rätsel aus der Tageszeitung gelöst. Manchmal habe ich ihnen etwas vorgelesen oder wir sind spazieren gegangen und ganz oft haben wir uns einfach unterhalten. Das war sehr schön und oft auch richtig interessant“, berichtet sie. Wichtig sei ihr von Anfang an gewesen, etwas Sinnvolles zu tun. „Dass das, was ich in der Tagespflege gemacht habe, sinnvoll war, habe ich deutlich gemerkt“, sagt sie. „Die Tagespflegegäste haben sich immer gefreut, wenn ich da war. Sie freuten sich über die Zeit, die ich mir für sie nahm und fragen anscheinend auch jetzt noch, wann ich wiederkomme – das ist ein gutes und schönes Gefühl.“
Anna Seewald, stellvertretende Pflegedienstleitung, ergänzt: „Auch für uns als hauptberufliche Pflegekräfte ist es schön, dieses Miteinander zwischen den jungen Leuten und den Seniorinnen und Senioren zu beobachten. Für die alten Menschen ist das sehr belebend und für die Jungen ist es meist eine interessante Erfahrung und lehrreich für das weitere Leben.“ Bei der AllgäuPflege, die als gemeinnützige Gesellschaft neben dem Spital Sonthofen auch das Spital Immenstadt, die Seniorenresidenz Blaichach und den Seniorenpark Altusried betreibt, fördert man das Engagement junger Menschen seit Langem. „Wir pflegen engen Kontakt zu den örtlichen Schulen und haben häufig Schülerpraktikant:innen bei uns, die auf diese Weise in den Pflegeberuf hineinschnuppern können und dafür auch eine kleine Aufwandsentschädigung bekommen. Bei einigen von ihnen entsteht daraus ein dauerhaftes Engagement, das über das Schülerpraktikum hinausgeht. So ermuntern wir im Rahmen unseres Projektes „JES“ junge Menschen dazu, ein- oder mehrmals pro Woche zu uns zu kommen, um in der Tagespflege oder in den Wohngruppen ehrenamtlich Zeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zu verbringen – etwa, um sich mit ihnen zu unterhalten, gemeinsam zu kochen, zu backen, zu basteln oder auch um bei Veranstaltungen oder Ausflügen mitzuhelfen. Wie oft, wie lange und in welcher Form sie sich einbringen möchten, können die Jugendlichen selbst in Absprache mit den verantwortlichen Mitarbeitern festlegen.“ Manchmal habe dieser Weg zu einer Ausbildung in der Pflege geführt. „Das freut uns dann natürlich besonders.“ Ob Lea Dinnebier einen Pflegeberuf ergreifen wird, weiß sie selbst noch nicht. „Aber die Arbeit mit Senioren macht mir auf jeden Fall Spaß.“