Gerd Bischoff war von 1978 bis 2008 1. Bürgermeister der Stadt Immenstadt. In dieser Eigenschaft war er zugleich Mitglied des Stiftungsausschusses der seit 1495 bestehenden Stiftung Gräflich Königsegg-Rothenfels’schen Spitalstiftung und Waisenhausstiftung Immenstadt. Seit 1996 hatte er deren Vorsitz inne. Nun legte Gerd Bischoff sein Amt nieder. Seine Nachfolge tritt Immenstadts 1. Bürgermeister Nico Sentner an.
Im Rahmen der konstituierenden Sitzung des Stiftungsausschusses wurde Gerd Bischoff am vergangenen Freitag (26. Juni 2020) offiziell aus seinem Amt als Stiftungsvorsitzender verabschiedet. Der 77-Jährige, der auf eigenen Wunsch altersbedingt aus dem Gremium ausscheidet, ließ dabei einige Schlaglichter seiner 42 Jahre währenden Tätigkeit für die Stiftung Revue passieren. Dazu gehörte zuvorderst die Begleitung des Neubaus des Spitals Immenstadt im Jahr 2013, der auf dem historisch geprägten Boden des alten Spitals entstand. Das Seniorenwohn- und Pflegeheim wird von der AllgäuPflege gGmbH betrieben und bietet bis zu 98 betagten Menschen im Herzen des „Städtles“ ein Zuhause.
Oberstaufens Altbürgermeister Walter Grath hob in seinen Abschiedsworten an Gerd Bischoff dessen außerordentlichen Einsatz hervor, der „stets weit über das Übliche hinausging. Es gehört sehr viel dazu, das alles erreicht zu haben.“ Für Bischoffs Nachfolger werde es sicher schwierig, in dessen große Fußstapfen zu treten. „Aber er übernimmt eine gut gemähte Wiese, wie man hier im Allgäu sagt.“ Ulrich Gräf, der Geschäftsführer der AllgäuPflege gGmbH, der die letzten 26 Jahre mit Bischoff zusammenarbeitete, würdigte diesen ebenfalls mit großer Hochachtung. „Ich habe von keinem Menschen in meinem ganzen Berufsleben so viel gelernt und übernommen wie von Ihnen.“ Bischoff sei ein hervorragender Lehrmeister und Ratgeber mit Weitsicht, Gefühl und Herz gewesen. „Die Chance, unter so jemandem vertrauensvoll und mit gegenseitigem Respekt zu arbeiten, ist etwas ganz Besonderes.“ Auch Martin Kaiser, Geschäftsführer des Sozial-Wirtschafts-Werks Oberallgäu SWW (und somit auch der für das Spital zuständigen Vermietungsgesellschaft SWW GmbH & Co. KG Spital Immenstadt), zollte Gerd Bischoff seinen Respekt und Dank. Jener sei ein Mensch, „der mit viel Weitblick agiert und stets Sorge dafür getragen hat, dass das Gemeinwohl im Mittelpunkt steht.“ Von ihm habe er gelernt, „wie man politisch arbeitet: Man muss nur rechtzeitig neue Ideen einbringen.“
Neben Gerd Bischoff schieden auch Renate Specht, Rita Trenkle und Rainer Hoffmann aus dem Stiftungsausschuss aus. An ihre Stelle traten Sarah Haneberg, Sr. M. Gudrun Reichart sowie Thomas Wurmbäck. Zum neuen Stiftungsvorsitzenden wurde Immenstadts 1. Bürgermeister Nico Sentner gewählt. Seine Stellvertretung übernimmt Oberstaufens 1. Bürgermeister Martin Beckel.
Dem turnusmäßig für sechs Jahre gewählten Stiftungsausschuss gehören regulär drei Vertreter aus dem Immenstädter Stadtrat (Nico Sentner, Ralf Kellner, Sarah Haneberg), zwei Mitglieder des Marktgemeinderats Oberstaufen (Martin Beckel, Sr. M. Gudrun Reichart) sowie zwei Mitglieds des Oberallgäuer Kreistags (Thomas Wurmbäck, Walter Grath) an.
Foto: Sabine Stodal
stehend von links nach rechts:
Martin Kaiser (Geschäftsführer Sozial-Wirtschafts-Werk Oberallgäu SWW), Ulrich Gräf (Geschäftsführer AllgäuPflege gGmbH), Markus Weizenegger (stellvertretender Geschäftsführer AllgäuPflege gGmbH), Florian Adolf (Einrichtungsleiter Spital Immenstadt)
sitzend v.li.n.re.: Immenstadts 1. Bürgermeister Nico Sentner mit Altbürgermeister Gerd Bischoff, dem bisherigen Vorsitzenden der Gräfl. Königsegg-Rothenfels'schen Spitalstiftung und Waisenhausstiftung Immenstadt
Gerd Bischoff, der bisherige Vorsitzende der Gräfl. Königsegg-Rothenfels'schen Spitalstiftung und Waisenhausstiftung Immenstadt (rechts im Bild) mit seinem Nachfolger, Immenstadts 1. Bürgermeister Nico Sentner.