„Der größte Meilenstein für uns war in diesen zehn Jahren mit Sicherheit der Neubau des Spitals“, sagt Florian Adolf. „Das neue Gebäude, das 2013 fertiggestellt wurde, entspricht ganz den Anforderungen der neuen Konzeption, die die AllgäuPflege in allen ihren stationären Einrichtungen umsetzt. Damit haben wir uns endgültig von der klassischen, nicht immer ganz idealen Form der Seniorenbetreuung verabschiedet. Früher sah es in Seniorenheimen oft wie in einem Krankenhaus aus: lange Gänge mit einem Zimmer neben dem anderen, in denen die Bewohner manchmal recht isoliert lebten. Das Essen wurde im großen Speisesaal eingenommen. Dies alles haben wir aufgelöst und stattdessen eine Aufteilung in Wohngruppen eingeführt.“ In diesen kleinen Wohneinheiten hat jeder Bewohner nach wie vor sein eigenes, individuell eingerichtetes Zimmer, aber das eigentliche Leben spielt sich im gemütlichen Aufenthaltsraum der Gruppe, mit Küchenzeile, Sitzecke und Essbereich ab. Den ganzen Tag über, von 10 bis 19 Uhr, sind feste Alltagsbegleiter vor Ort und verbringen den Tag mit den Menschen. „Das ist sehr heimelig und familiär“, so Florian Adolf. Im Haus wurde ebenfalls ein Friseur- und Fußpflegesalon eingerichtet, wo in regelmäßigen Abständen Termine vereinbart werden können. Heute ist das Spital Immenstadt ein modernes Haus, in dem 76 Mitarbeitende und rund 25 Ehrenamtliche für die bis zu 98 SeniorInnen da sind. Florian Adolf betont: „Wir sind stets bemüht, auch ein guter Arbeitgeber in der Region zu sein.“
Mit dem neuen Konzept hielten nach und nach auch zahlreiche sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten Einzug. Das wöchentliche Angebot umfasst Gymnastik, eine lustige Bingorunde, Musiktherapien und vieles mehr. Hinzu kommen jahreszeitliche Veranstaltungen wie das Maibaumaufstellen, das Frühlings- und Oktoberfest oder Advents- und Weihnachtsfeiern. Einmal pro Monat kommt die Musikschule zu Konzerten ins Haus und es findet ein Kinonachmittag mit alten Filmen sowie ein Gottesdienst für demenziell veränderte Menschen statt. „Bei alledem werden wir unglaublich engagiert von Ehrenamtlichen unterstützt, wie beispielsweise dem katholischen Besuchsdienst oder unserem 2014 ins Leben gerufenen Förderverein“, freut sich Florian Adolf. „Das Ehrenamt wird hier im Städtle noch richtig gelebt, das ist wunderbar und eine große Hilfe, für die wir sehr dankbar sind. Zugleich stellen die Ehrenamtlichen eine wichtige Verbindung des Hauses nach außen dar.“ Die Verbindung in die Stadt ist den Verantwortlichen ein wichtiges Anliegen. „Wir möchten gerne ein Treffpunkt für junge und alte Menschen sein. In unserer Cafeteria und auch bei vielen unserer Veranstaltungen ist die Bevölkerung herzlich willkommen. Das bringt Normalität und Leben ins Haus – denn wer möchte seinen Lebensabend denn schon abgeschottet von der Außenwelt fristen?“