SPATENSTICH FÜR POSTRESIDENZ ALTUSRIED VERSCHOBEN

, Altusried

Explodierende Holzpreise verzögern Baubeginn

 

Eigentlich sollte in der kommenden Woche (KW 28) der Spatenstich für die neue Postresidenz in der Ortsmitte von Altusried erfolgen. Nun wurde der Baubeginn kurzfristig verschoben. Diesen einstimmigen Beschluss fasste am vergangenen Freitag (2.7.21) der Stiftungsausschuss der Kreisspitalstiftung Kempten, welche das Großprojekt verantwortet. Grund sind die explodierenden Preise im Holzbau.

Die neue Postresidenz in Altusried wird aus vier barrierefrei miteinander verbundenen, aufgelockert platzierten, optisch ansprechenden, modernen Gebäuden bestehen. Sie sollen in Holz-Hybridweise erstellt werden und 24 betreute Wohnungen, eine stationäre Pflege inklusive integrierter Kurzzeitpflege mit zwei Wohngruppen für jeweils 15 Bewohner, eine Tagespflege mit 18 Plätzen, sowie eine Pflegeberatungsstelle umfassen. Auch ein Stützpunkt für den ambulanten Dienst der AllgäuPflege gGmbH (das gemeinnützige Unternehmen wird die Einrichtung betreiben) wird hier untergebracht sein. Die Baukosten für das Projekt belaufen sich laut Planung auf rund 14 Millionen Euro.

Der Baubeginn war für Mitte Juli 2021 vorgesehen, die Fertigstellung für Juli 2023. Doch nun kommt es anders. Der Grund: Bei der für dieses Projekt zwingend vorgeschriebenen europaweiten Ausschreibung der baubeteiligten Gewerke kam es zu unerwarteten Ergebnissen. „Die Angebote für die Holzbauarbeiten lagen bei mindestens 3,5 Mio. € und somit deutlich mehr als die in der Kostenberechnung auf Basis von Marktpreisen und Erfahrungswerten veranschlagten 2,0 Mio. €“, sagt Joachim Konrad, Bürgermeister der Marktgemeinde Altusried und stellvertretender Vorsitzender der Kreisspitalstiftung Kempten. „Dass die Holzpreise sich im Lauf von rund 6 Monaten fast verdoppeln, war für alle Beteiligten so nicht abzusehen.“ Zudem beteiligten sich lediglich zwei Bieter bei der Holzbauausschreibung. Bei den anderen Gewerken wie Rohbau-, Elektro- oder Heizungsarbeiten lagen die Angebote in Summe nur um rund 2 Prozent über der ursprünglichen Kalkulation. „Das wäre noch im unkritischen Rahmen gewesen“, so Konrad. Der Stiftungsausschuss stoppte daher infolge der Entwicklung kurzfristig alle Auftragsvergaben.

Die Oberallgäuer Landrätin und Stiftungsvorsitzende, Indra-Baier-Müller, erklärt: „Eine solch enorme Kostenexplosion können und wollen wir nicht verantworten.“ Darum werden alle bisherigen Ausschreibungen jetzt aller Voraussicht nach aufgehoben. Sofern die Marktlage sich bis dahin entspannt hat, soll Ende des Jahres ein neuer Anlauf unternommen werden. „Eine Umplanung weg von der Holz-Hybrid- hin zu einer Massivbauweise steht nicht zur Diskussion“, ergänzt Konrad. „Dazu wäre ein enormer und ebenfalls kostspieliger Umplanungsaufwand nötig.“ Zudem bestehe hierbei das Risiko, dass in der nächsten Zeit auch die Preise für Massivbauweise anziehen werden, wenn immer mehr Bauherren sich vom Baustoff Holz abwenden. Nicht zuletzt wolle man mit Blick auf den Nachhaltigkeitsaspekt am Baumaterial Holz festhalten. „Die planerischen Tätigkeiten laufen daher wie geplant weiter“, so Baier-Müller. „Wir hoffen, dass wir im Frühjahr 2022 dann endlich mit dem Bau beginnen können.“

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